Medianet am 15.09.2017
Gefahr Diabetes
Studie Ein Projekt zeigt,
wie Kinder vor Diabetes
geschützt werden können 69
Gefahr DiabetesEine neue Studie aus Wien zeigt, dass das Diabetesrisiko bei
Kindern mit einfaclien Maßnalimen gesenkt werden kann.
Ernährungsumstellung, Beratung via App und Bewegung können das Risiko bei Kindern und Jugendliclnen senken.
••• Von Martin RummeleWIEN. Übergewicht und Adipo-
sitas bei Kindern und Jugendlichen nehmen in besorgniserregendem Ausmaß weltweit zu.
Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bekämpfung von Übergewicht und
Fettsucht als Gesundheitsziel
mit oberster Priorität bis 2020
erklärt. Ein erstes Präventionsprogramm bei Wiener Volks schülern zeigt nun die signifikante
Wirkung von Ernährungs- und
Bewegungsinterventionen.„Dicke Kinder sind die kranken Erwachsenen von morgen.
Übergewicht und Adipositas in
der Kindheit können zu Herzkrankheiten, Diabetes oder anderen chronischen Krankheiten
führen, wenn nicht entschieden
entgegengesteuert wird", betonte
der Präsident der Wiener und der
Österreichischen Ärztekammer,
Thomas Szekeres, bei der Präsentation der Studie. Die sogenannten Wohlstandserkrankungen
wie Diabetes müssten langfristig
sinken, und eine Reduktion der
Belastung durch Übergewicht
und Mangel- und Fehlernährung
müsse erreicht werden. „Deswegen ist es wichtig, bereits früh
mit Prävention und Vorsorge anzufangen", sagte der Ärztekammerpräsident. „Zunächst sind es
kleine Schritte, aber, so wie das
Projekt EDDY-young zeigt, mit
großer Wirkung."„Tatsächlich zeigen aktuelle
Zwischenergebnisse des Pro-
;;
Konkrete Ernährungs- und
Bewegungsinterventionen wirken
bei Jugendlichen
KurtWidhalmInstitut für
Emährungsmedizin
ii
jekts, dass fundierte Ernährungs- und Bewegungsinterventionen wirken", betonte Kurt
Widhalm, Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin
und Leiter des Projekts.36% waren übergewichtigAcht- bis zehnjährige Schüler bekamen über einen Zeitraum von zwei Semestern eine
22-stündige Ernährungs- und
Bewegungsintervention, davon
acht Unterrichtsstunden zum
Thema Ernährung (praktische
Experimente und eigens für das
Projekt konzipierte Übungen) sowie 16 Bewegungseinheiten. Ergänzt wird das Programm durch
den Einsatz einer Smartphone
App, mit deren Hilfe die Schüler
das erlernte Wissen spielerisch
vertiefen können. Der Anteil der
übergewichtigen Schüler betrug zu Beginn des Projekts 36%.
Bereits nach den ersten sechs
Monaten zeigte sich eine signifikante Verbesserung der sportmotorischen Leistungen.